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PlusMinus – „Abmahnung” als Geschäftsmodell ( Video )

Experten schätzen, dass bis zu 40.000 eBay-Verkäufer pro Jahr wegen angeblicher Rechtsverstöße abgemahnt werden. Ein Gerichtsverfahren kann teuer werden und die Rechtsschutzversicherungen übernehmen die Kosten solcher Verfahren nicht. Deshalb zahlen viele Betroffene zähneknirschend, aus Angst, am Ende noch mehr Geld zu verlieren.

Vor allem der Streitwert, also der angenommene Schaden, macht Massenabmahnungen so attraktiv. Je höher der beziffert wird, desto mehr verdient der abmahnende Anwalt. Die Anwälte setzen den Streitwert also möglichst hoch an, aber das Gericht muss dem nicht folgen. „Das können die Gerichte aus eigener Machtvollkommenheit machen, indem sie sagen, das überzeugt mich nicht, ich setze einen Streitwert von 2.000 Euro an. Dann hat kein Anwalt mehr ein Interesse, Abmahnungen vorgerichtlich zu verfolgen. Seit einiger zeit schauten Richter bei den Streitwerten sogar noch genauer hin.” sagt Prof. Anja Steinbeck, Juristin an der Universität Köln.

Solange das Abmahngeschäft aber so lukrativ ist, hat eBay-Experte Axel Gronen einen drastischen Rat für Privatverkäufer: „Verkaufen Sie nichts über eBay, es ist einfach zu gefährlich. Das Risiko, abgemahnt zu werden oder anderen Ärger zu bekommen, steht in keinem gesunden Verhältnis zu dem Ertrag, den man erzielen kann. Eine Einschätzung, die Ebay übertrieben findet: „Die überwältigende Mehrheit der Transaktionen verläuft zur vollen Zufriedenheit aller Beteiligten. Generell von einem Verkauf bei eBay abzuraten, ist aus unserer Sicht so sinnvoll, wie von einer Teilnahme am Straßenverkehr abzuraten.

[PlusMinus – Dienstags, 21.50 Uhr © ARD]

quelle : youtube von AntiAbzockTV

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