Mindestens zwölf Hamburger Schulen sind in eine teure Abo-Falle getappt und sollen nun je 500 Euro zahlen. Und zwar an die „Gewerbeauskunft-Zentrale“. In Briefen des Unternehmens werden Firmen, Vereine und Institutionen aufgefordert, ihre Daten zu ergänzen oder zu korrigieren.
Bei der Polizeiinspektion Grafenau erkundigten sich mehrere Gewerbebetriebe darüber, ob es richtig wäre, dass im Namen einer Polizeigewerkschaft für Werbeanzeigen in einem Flyer gegen Drogenkonsum geworben werde. Der Anrufer gab sich hierbei als Angehöriger der Gewerkschaft der Bundespolizei aus und wollte die Angerufenen zu einem kostenpflichtigen Annoncenabonnement überreden.
Ein weiteres Ärgernis betrifft vor allem Gewerbetreibende derzeit verstärkt. Im Mittelpunkt steht dabei eine so genannte „Gewerbeauskunft-Zentrale“ (GWE). Die Briefe enthalten die Aufforderung, man solle für die „Erfassung gewerblicher Einträge“ seine Daten „ergänzen oder korrigieren“.
Sie geben sich als Microsoft-Mitarbeiter aus und bieten ihre Hilfe an. Doch dann folgt die grosse Abzocke. Telefon-Betrüger gehen systematisch gegen Firmen und Private vor und werden immer dreister.
In großen Lettern steht auf dem Briefkopf: Gewerbeauskunft-Zentrale.de – Erfassung gewerblicher Einträge. “Als ich das las, dachte ich mir noch nichts Schlimmes”, äußert sich Karin Deppe. Was sei schon dabei? Ihr Mann Heinz – heute Renter – besaß vor Jahren eine Fußbodenverlegefirma in Vlotho.
Salzwedeler Unternehmen flattern dieser Tage Angebote des Hamburger OfficeMarkt 24 ins Haus, die aussehen wie Rechnungen. Bernd Frommhagen, Betreiber des Seniorenheimes „Birkenhof“, fand so ein Exemplar in seiner Geschäftspost und ist empört.
Die neue Variante ist der Vordruck einer sogenannten „Gewerbeauskunfts-Zentrale“ mit Sitz in Düsseldorf, die dort nicht einmal über einen Telefonanschluss verfügt. Das nach einem Standardformular aussehende Papier fordert den Winzer auf, die Eintragungen zu vervollständigen und durch Unterschrift zu bestätigen.
Die US-Justiz hat den Filesharing-Dienst Megaupload.com geschlossen. Einer der Hintermänner von Megaupload tummelte sich auch im Adressbuchschwindel-Geschäft. Er ist in der Computerszene eine feste Grösse und hatte Verbindungen in die Schweiz.
Die offensichtlich nicht existente Firma Inikat Group Ltd. verschickte sog. „Proforma-Rechnungen“, in denen sie die Empfänger zur Zahlung von 245 € aufforderte. Auch aktuell kann eine Firma Inikat Group Ltd. im deutschen und britischen Handelsregister nicht gefunden werden. Ebenso zur Verschleierung soll wohl die falsche Anschrift im Whois der Domain inikato.de beitragen.
Im Betrugsprozess gegen eine Wormser Familie brachte der Vorsitzende Richter der 3. Mainzer Strafkammer, Reinhold Koch, am Dienstag die Machenschaften des bandenmäßig organisierten Quartetts auf einen Nenner: „Ihre Firma war eine Gelddruckmaschine, die für einen bestimmten Zeitraum funktionierte“.