Das Oberlandesgericht Frankfurt am Main hat die Anklage wegen Betrugs gegen Michael Burat und seine frühere Geschäftspartnerin Katarina D. zugelassen (Az. 1 Ws 29/09). Burat wird vorgeworfen zwischen August 2006 und April 2008 zunächst allein, später mit Katarina D., Internetdienste wie einen Routenplaner betrieben und Kunden zur kostenpflichtigen Anmeldung verleitet zu haben.
Ein neues Projekt des Frankfurter Kreisels mit dem Namen ProPayment GmbH eines Herrn Zdenko Balley wurde am 19.01.2011 inszeniert. Nach eigener Aussage handelt es sich bei der neuen ProPayment GmbH um einen Anbieter für “Professionelle Zahlungsabwicklung, Factoring und Online-Payment” – ein Unternehmen mit durchaus spannender Historie und einem noch interessanteren “Prokuristen”, der es jetzt wohl “wissen” will.
Und so präsentiert sich die ProPayment GmbH unter pro-payment.de:
Verantwortlich für die ProPayment GmbH lt. Impressum von pro-payment.de:
ProPayment GmbH
Borsigstraße 35
63110 Rodgau
Amtsgerichts Offenbach am Main
HRB 45263
Finanzamt Offenbach am Main
Steuernummer: beantragt
Geschäftsführer: Zdenko Ballay
Nachts kommen die Gewissensbisse. Beim beliebten WDR-Moderator Domian rief unlängst ein Hörer an und beichtete in der Radiosendung zur Geisterstunde seine Missetaten als Mitglied einer Abofallen-Mafia. Tausende arglose Internetsurfer habe man abgezockt und daran glänzend verdient, gab er zerknirscht zu. Immerhin: der Mann fühlte sich schuldig und versprach, sich künftig um ehrlichen Broterwerb zu bemühen. Abofallen im Internet haben sich zu einer wahren Seuche entwickelt. Wer nicht aufpasst, hat sich mit wenigen Klicks und Eingaben einen ungewollten und teuren Vertrag eingefangen. Tausende Verbraucher suchen in Internetforen Rat, weil sie den Tricksern auf den Leim gegangen sind.
Immer wieder müssen wir feststellen, dass gewisse Abzocker zu den Wurzeln ihrer Herkunft zurückkehren. Michael Burat und der Frankfurter Kreisel, aktuell die Webtains GmbH, Nico Neugeboren, zum Beispiel kehren zur Zeit zu ihrem ursprünglichem Erfolgsmodell, nämlich der Abzocke eines gezielten Beuteschemas zurück.
Jedenfalls hat Nico Neugeboren – wir verraten wahrscheinlich kein Staatsgeheimnis, wenn wir sagen, dass da eigentlich Michael Burat dahintersteckt – diverse Webseiten mit dem harmlosest erscheinenden Inhalt, wie z.B. Vorlagen hervorgekramt, und kräftig mit einer AdWords-Kampagne unterfüttert.
Und es begab sich in einer hessischen Kleinstadt namens Büttelborn, dass zwei Brüder die clevere Idee hatten, ganz schnell und ganz einfach ganz viel Kohle zu machen.
Man begann in der Dialer-Zeit und wechselte dann nach dem “Dialertod” umgehend das Geschäftsmodell.
Abo-Abzocke war angesagt. Der Kabarettist und Satiriker Dieter Lindemann konnte im wahrsten Sinne des Wortes mehrere Lieder über diese dreisten Brüder singen
Ein Spruch der mit Verbraucherrecht befassten Aufsichtsbehörde Antitrust verurteilte die Betreiber jetzt, auf der Homepage nicht nur eindeutige und gut sichtbare Hinweise zu platzieren, um Besucher auf die Gefahr eines langfristigen und teuren Abonnements hinzuweisen, sondern auch das aktuelle Urteil der obersten Kartellbehörde Italiens zu veröffentlichen – und zwar auf der Hauptseite und auf der Registrierungsseite.
Und der Hammer: die Betreiber von easy-download.info wurden wegen Verstößen gegen das Wettbewerbsrecht von der staatlichen Kartellbehörde zur Zahlung einer Strafe in Höhe von 960.000 Euro verurteilt.
Quelle und vollständiger Artikel: Verbraucherschutz.tv / Zum Artikel
Ein wenig drängt sich dabei der Verdacht auf, dass der Hintermann seine Erfahrung aus der Dialerszene und deren strafrechtlicher Relevanz in das neu entwickelte Modell der Abofallen hat einfliessen lassen. Angefangen hat das mit den Gebrüdern Manuel und Andreas Schmidt-lein, die die Bundesrepublik seit Ende 2005 mit sicherlich mehreren Hunderten an sinn- und nutzbefreiten, dafür aber um so kostenbehafteteren Webseiten beglückten.