Schlagwort-Archive: Provider

Bis zu 30 Euro Pfand für SIM-Karte:Provider kassieren ab

Der Abschied vom Mobilfunkanbieter kann teuer werden. Weil die Firmen keine “Deaktivierungsgebühren” für SIM-Karten mehr verlangen dürfen, erheben manche ein SIM-Kartenpfand bis zu 30 Euro. Dem kann man nur entgehen, wenn man vorher die AGB durchgelesen hat.

Ohne SIM-Karte läuft beim Handy fast nichts. Was kaum jemand weiß: Der Chip ist oft nur eine Leihgabe. Die Mehrheit der Anbieter verlangt die Karte zum Ende der Laufzeit zurück – und einige kassieren ein Pfand, wenn man die Karte behält. Das hat jetzt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen festgestellt, als sie das Vorgehen von 25 Providern und Netzbetreibern untersucht hat.

Während es zehn Unternehmen ihren Kunden überlassen, was sie mit den ausrangierten Mikrochips anstellen, fordern 15 in ihren Geschäftsbedingungen die Rückgabe. Sieben von ihnen untermauern diese Aufforderung mit einem deftigen Kartenpfand. Wer seine SIM-Karte nicht zurückschickt, zahlt bei Talkline 9,97 Euro, die Drillisch AG verlangt bei sechs ihrer Partner- und Tochterunternehmen satte 29,65 Euro.

Quelle : n-tv.de

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Purzel, Porno und die überraschende Abmahnung

Beim Landgericht Köln beschafft sich die Purzel GmbH eine Auskunftsgenehmigung um die IP-Nummern die Besitzer von Computern zu erfahren. Daraufhin versendete der Pornoverlag Purzel Video GmbH tausendfache Abmahnungen – Rechtsanwalt Lachmair aus München meint: “Das Zahlungsverlangen auf tönernen Füßen”.

Quelle : verbraucherschutz.tv

via abzocknews.de


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Internet by Call: Zahlreiche Preiserhöhungen

Für Dienstag, 12. Oktober, hat sich der Internet-by-Call-Provider avivo etliche Tarif-änderungen vorgenommen. Insgesamt fünf Tarife der Marken Surf2Go, 12 Online und ByCall24 werden dann deutlich teurer und können für die Anwender, die nicht rechtzeitig auf Alternativen umschwenken, zur Kostenfalle werden.

quelle : onlinekosten.de

via abzocknews.de

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Kostenfalle: Internet-Handy ohne Online-Vertrag (Video)

Für eine Verlängerung des Mobilfunkvertrages bieten Provider neues Handys günstig oder so-gar kostenlos an. Die Freude über ein neues Handy kann aber bei der nächsten Abrechnung in Fassungslosigkeit und Wut umschlagen. Dann nämlich, wenn der Kunde die Möglichkeiten des neuen internetfähigen Handys nutzt, ohne dass er ausreichend über die Gebühren informiert wurde.

Quelle : antiabzockenet.blogspot.com

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Bundestag sucht Definition des “vernünftigen Internet”

Bei einer Anhörung der Enquete-Kommission “Internet und digitale Gesellschaft” des Bundestags zur Netzneutralität stand die Frage im Vordergrund, ob die von vielen Providern gewünschte Möglichkeit zur bevorzugten Behandlung von Datenpaketen ohne eine zwangsweise Diskriminierung von Teilnehmern durchführbar ist. “Es gibt Gründe, verschiedene Arten von Verkehr verschieden zu behandeln”, sprach sich etwa Andreas Bogk vom Chaos Computer Club (CCC) bei der vierstündigen Expertenrunde am heutigen Montag nicht prinzipiell gegen jede Form des Netzwerkmanagements aus. Schon wenn ein Zugangsanbieter aber beim Versuch, eine gewisse Qualität von Diensten zu gewährleisten, nach Absender und Empfänger unterscheide oder in ein Datenpaket hineinschaue, sehe die Hackervereinigung das Prinzip des offenen Internets verletzt.

quelle : heise.de

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Anti-Piraterieabkommen: PC-Kontrollen an der Grenze?

Noch in diesem Jahr soll das internationale Anti-Piraterieabkommen ACTA verabschiedet werden. Der Branchenverband Bitkom warnt vor weitreichenden Folgen. So könnten sich Grenzbeamte in Zukunft auch für MP3-Player interessieren und Provider müssten bei Urheberrechtsverletzungen Anschlüsse kappen.

Quelle : n-tv.de

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BKA fordert strengere Providerregeln in Kinderporno-Schwerpunktländern

Das Bundeskriminalamt (BKA) sieht “Optimierungspotenzial” bei der Bekämpfung von Kinderpornographie im Internet und beim Durchsetzen des von Schwarz-Gelb beschlossenen Ansatzes “Löschen statt Sperren”. Die Polizeibehörde könne im Ausland wegen der Hoheitsbefugnisse anderer Staaten nur in engen Grenzen einwirken, heißt es in einem Schreiben des BKA an mehrere Netzpolitiker der FDP-Bundestagsfraktion, das heise online vorliegt. Mit dem Aufruf “an alle Beteiligten” fordert das Amt dennoch, die technischen und finanziellen Infrastrukturen von Ländern, in denen die meisten kinderpornographischen Inhalte zum Online-Abruf bereitgehalten werden, besser gegen kriminellen Missbrauch abzusichern.

quelle : heise.de

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Fundstück: Das Syndikus-Syndikat (Stand: 02/2004)

Beim stöbern bin ich auf sehr umfangreiche Analysen und Auswertungen aus früheren Dialerzeiten rund um den damaligen Kanzlei-Sozius von Herrn Rechtsanwalt Günter Freiherr von Gravenreuth (Rechtsanwalt Bernhard Syndikus) aufmerksam geworden. In den Berichten finden sich auch viele Einblicke und Schlüssel zum System der heutigen Abofallen:

13.02.2004 / Das Syndikus-Syndikat Teil I / Prolog

Gravenreuths Kanzleipartner Syndikus ist nebenberuflich in erheblichem Umfang im Dialer- und Online-Sexgeschäft tätig. Nicht nur beratend als Anwalt, sondern vor allem als Anbieter entsprechender eigener Dienstleistungen und Produkte. Nachfolgend versuche ich in einer vorerst auf drei Teile angelegten Artikelserie das weitreichende Netzwerk der Syndikus-Dialer-Tätigkeit anzuskizzieren. Dabei kann ich mit meinen Recherchemitteln allerdings nur an der Oberfläche kratzen. Im ersten Teil lade ich Sie auf eine Reise auf diverse Dialer-Seiten ein, die unmittelbar von Syndikus angeboten werden. Im zweiten Teil entführe ich Sie in die Welt der fortgeschrittenen Dialer-Platzierung durch manipulierte Suchmaschinen. Diese Arbeit wird von Gravenreuth/Syndikus-Mandanten besorgt, Syndikus verdient als Anbieter der Dialer unmittelbar an diesen Tätigkeiten und die Kanzlei Gravenreuth verdient unmittelbar bei der Verteidigung der Kunden gegen die Konkurrenz. Im dritten Teil untersuchen wir den Komplex der sog. Eselseiten, die in den letzen Wochen besonders für Medien-Reaktionen gesorgt haben. In der Artikelserie mache ich nichts anderes, als durch verschiedene Webseiten zu surfen und das Vorgefundene zu beschreiben. Alles Geschilderte kann unmittelbar durch eigenes Surfen oder whois-Recherchen nachgeprüft werden, ich verwende keinerlei internen oder spekulativen Quellen, sondern ausschließlich Informationen, die für jedermann mit Internetzugang direkt nachvollziehbar sind. Nach Abschluß der Artikelserie werde ich die Ergebnisse in einem Epilog persönlich wertend zusammenfassen. Da es zur Natur der Dialer-Seiten gehört, dass sich diese andauernd verändern, habe ich die geschilderten Zustände der einzelnen Sites zum Zeitpunkt der Recherche jeweils von einem Zeugen sichten und als Screenshots sichern lassen. Die Artikel geben jeweils das Datum des beschriebenen Zustands an. Ich bedanke mich ich an dieser Stelle bei den betreffenden Personen für die Unterstützung bei dieser mühseligen Arbeit.

Lehnen Sie sich nun entspannt zurück und surfen Sie mit mir — ohne Risiko — durch den lernäischen Sumpf der Dialer.

13.02.2004 / Versuch einer ersten Annäherung

Fangen wir bei der Kanzlei an. Kanzlei Gravenreuth & Syndikus, Schwanthaler Straße 3 in München. Der Kanzleipartner Bernhard Syndikus (nachfolgend kurz Syndikus), hat noch ein paar nicht-anwaltliche Nebenjobs. Zum Beispiel ist er Geschäftsführer einer Firma mit dem vielsagenden Namen “consiliere new media gmbh” (nachfolgend kurz Consiliere). Diese Firma hat auch eine Homepage, www.consiliere.com/.de, allerdings gänzlich ohne Inhalt. Und ohne Impressum. Domaininhaber ist für beide Frank Duempelmann (nachfolgend kurz Dümpelmann) in 58300 Wetter, nähe Bochum. Admin-C der .com-Adresse ist Syndikus, Admin-C der .de-Adresse Dümpelmann. Was macht diese Syndikus-Firma? Da die Firma selber auf der Homepage keinerlei Auskünfte oder Kontaktmöglichkeiten bereit stellt, müssen wir woanders suchen.

Nehmen wir einen anderen Krakenarm auf. MMSmatrix. Homepage unter www.mms-matrix.de/.com/.net/.org/.ch. Alle Domains eingetragen auf Syndikus persönlich oder Consiliere. Diese Seite hat auch ein Impressum, immerhin. Und da können wir nun Näheres über Consiliere erfahren, etwa dass Syndikus, der ja eigentlich Anwalt in München ist, auch Geschäftsführer der 568 Kilometer entfernten Firma in Wetter ist. Und dass diese Firma von der Kanzlei Gravenreuth & Syndikus rechtlich betreut wird. MMSmatrix ist also ein Projekt der Consiliere — schauen wir uns das Angebot an, dann lernen wir was über Consiliere. Auf MMSmatrix kann man Bildchen und Logos aufs Handy laden, Preise sind angegeben, maximal knapp 4 Euro kostet ein Bildchen, das ist nicht günstig aber wie man in Bayern sagt: “d’Katz mog d’Meis, I mogs net”. Dann gibt es Handy-Spiele, maximal knapp 6 Euro pro Spiel, das ist ok. Das Angebot ist reichhaltig und Consiliere wirbt damit, dass der Bezug ohne Dialer und ohne 0190er-Nummer funktioniert.

Und dann gibts noch was bei MMSmatrix. Ein kostenloses Partnerprogramm. Das sieht so aus: man kann eigene Handy-Bildchen erstellen, wenn die über MMSmatrix verkauft werden, bekommt man pro Deal 0,15 Euro. Und die besten Bilder werden sogar in der BRAVO veröffentlicht! Außerdem bekommt man nach Anmeldung einen eigenen Webmasterbereich mit Hilfsmitteln um MMSmatrix zu bewerben. Wenn man als Vermittler tätig wird, bekommt man Provision pro verschachertem Logo/Bildchen/Spiel. Das klingt super. Wo kann ich mich anmelden? Ah hier ist ein Link, der führt mich zu einer Anmeldeseite bei einer Firma “Global Netcom Telekommunikationsdienste” (nachfolgend kurz GlobalNetcom).

Wieso ist denn das Partnerprogramm nun wieder bei einer anderen Firma? Blöderweise ist kein Impressum auf der Anmeldeseite, aber ich bin ja ein Internetfuchs und verändere die URL “http://anmelden.global-netcom.de/?pid=mms-10000″ einfach mal auf “www.global-netcom.de”. Ah, das schaut aber professionell aus, fast wie auf der Vodafone-Homepage. Ein Impressums-Knopf ist nicht zu finden, aber ich bin des Englischen mächtig und versuche es mal unter “Company”. Öha, die kenn ich doch: Geschäftsführer Bernhard Syndikus. Dieselbe Adresse wie Consiliere in Wetter, die Telefonnummer ist auch gleich, nur dass hier ein Hinweis steht, dass die Firma nur für 0,12 Euro pro Minute kontaktiert werden kann. Wie hängt denn das nun alles zusammen? Das Impressum gibt Auskunft: ” Alle auf GlobalNetcom benannten Firmen sind rechtlich von einander unabhängig. Ein etwaig gemeinsamer Zusatz ” GlobalNetcom ” stellt ein Corporate Identity für die rechtlich getrennte, jedoch unter Nutzung von Synergieeffekten in Raumunion & Werbeunion auftretende Telekommunikations- und/oder Werbegemeinschaft dar.” Das klingt ziemlich kompliziert. Und auch ziemlich wischi-waschi. Aber ich bin ja auch kein Markenexperte sondern bei GlobalNetcom nur Anwärter für das Partnerprogramm von MMSmatrix, welches ein Consiliere-Projekt ist.

Gut, dass ich erstmal das Impressum aufgerufen habe, denn es gibt auch allgemeine Geschäftsbedingungen bei der GlobalNetcom. Die waren irgendwie im Anmeldefenster des Partnerprogramms nicht zu sehen. Und die AGBs sind sehr lang. Sehr lang. Und vieles verstehe ich gar nicht. Ich wollte doch nur Handy-Logos vermitteln. Jetzt stehen da Aufsätze über Mehrwertdienste, Servicenummern-Portierung, durchwahlfähig gemachte Stammnummern, dass “während einer Anwendung mind. 40% der generierten Anrufe an den Zielanschlüssen abgefragt werden”, Verhaltenskodexe bei 0190-Rufnummern, Pflichten bei Flirt-, Chat- und Erotiklines, und so geht es seitenweise weiter bis schließlich zur Einwilligung, dass GlobalNetcom Auskünfte über mich bei der SCHUFA einholt. Schluck! Ist doch nicht so einfach wie es am Anfang aussah. Ich glaube, die Anmeldung verschiebe ich erst mal und seh mich noch etwas genauer bei GlobalNetcom um. Was man da alles kann. Z.B. 0180er- oder 0190er-Nummern anmieten. Dann gibts Call-Center- und Ansage-Dienste für Unternehmen, Handy-Zeugs und Erotic Lines (”Spiel Dich sexy. […] GlobalNetcom der Anbieter mit dem gewissen Etwas.”). Jetzt kapier ichs langsam. GlobalNetcom bietet alles an, was man braucht, um kostenpflichtige Telefondienste anzubieten. Von der Service-Hotline bis zum “Ruf! Mich! An!”-Dienst kann man alles bei GlobalNetcom mieten und offensichtlich ein Schweinegeld verdienen. Man muss nur ein paar persönliche Angaben machen (”Jetzt anmelden!” blinkt die ganze Zeit oben links im Fenster), die AGBs akzeptieren (in denen sich GlobalNetcom pauschal von allen Machenschaften der Kundschaft distanziert) und los gehts. Das sieht alles sehr seriös und groß aus, erstaunlich was man so nebenbei von München alles in Wetter bewegen kann, als Anwalts-Geschäftsführer. Global-netcom.de ist auf Global Netcom GmbH/Syndikus eingetragen, global-netcom.com ist auf Consiliere eingetragen (wenn die mal nicht durcheinander kommen!).

Jetzt zaubere ich eine neue Domain aus dem Hut: www.sendman.de/.net/.org. Sendman schaut wahnsinnig international aus. Gleich 16 Länderflaggen laden auf der Startseite internationale Besucher ein: “Klicke auf Dein Land!”. Aber jede Flagge liefert nur einen Dialog, den ich mit “OK” quittieren soll. ALARM! “OK steht für Organisierte Kriminalität”, hat mir mein Internet-Sicherheits-Berater als Eselsbrücke eingeschärft. Wenn ich irgendwo “OK” im Browser eingeben soll, wird sofort ein Dialer auf meinen Rechner geladen. Also lieber erst mal Finger davon lassen. Was gibts noch? Klingeltöne, Wallpapers, Betreiberlogos, Bands, Bildmitteilungen, Gruppenlogos, SMS, Farbige Hintergrundbilder, MMS, Farblogos, Super MMS, Java-Rollenspiele, Plug-Ins, Super Starmotive, Spiele, DIE Chart-Melodien, Bildschirmschoner, Logos und Java-Games kann man anklicken, bekommt aber leider nur denselben Dialer-Download-Dialog. Auto, Comic, Diverses, Anonyme SMS, Erotik, Horror, Kiffen, Liebeskummer, Tuerkisches, Toolz heissen andernorts auf der Seite die klickbaren Schlagwörter — und führen lediglich nur zum Dialer-Download-Dialog. Nur zwei Wörter auf der ganzen Sendman-Seite führen nicht zum Dialer-Download: “Impressum” und “Webmaster$$$”. Also Blick ins Impressum. Siehe da — alte Bekannte: ein Projekt der Consiliere, Geschäftsführer Bernhard Syndikus, bekannte Adresse in Wetter, rechtliche Betreuung Frhr. v. Gravenreuth. Aha, und von der Impressums-Seite aus kann man auch was klicken ohne gleich den Dialer-Download zu kriegen. Da gibts alles was es auch bei MMSmatrix gibt: Handylogos, Klingeltöne, SMS-Texte und ein paar Sex-MMS-Bildchen, bei den Bildchen steht sogar ein Copyright-Vermerk von MMSmatrix drin. Ja aber wieso noch eine Seite, wenn da das Gleiche angeboten wird wie bei MMSmatrix? Ein bisschen ist doch anders bei Sendman. Es gibt hier im Gegensatz zu MMSmatrix drei Varianten, wie die Bildchen bezahlt werden können (aber nur über die Impressums-Seite). Da gibt es wieder den Abruf per SMS mit einer klaren Preisangabe (knapp 4,- Euro) und dann gibts noch die “Schnell und anonym”-Methode und die telefonische Bestellung für DSL User jeweils ohne Preisangabe (d.h. da gibts schon eine Preisangabe, aber die steht vollkommen woanders auf der Seite und ist nur schwer zu entdecken). Was ist denn eine telefonische Bestellung für DSL User? Mal anklicken. Hoppla, ich soll eine 0190-Nummer anrufen, kostet — wenn man genau hinsieht — 1,86 Euro pro Minute (der T4 Höchstsatz). Komischerweise lädt die Seite dauernd neu, und man kann nicht mehr im Browser zurückblättern. HILFE! (Keine Sorge, das war nur eine Dramatisierung von mir, von so kleinen Tricks lasse ich mich noch nicht ins Bockshorn jagen).

Also, dann testen wir noch die “Schnell und anonym”-Variante. Hier ich soll ich zur Abwechslung mal “OK” eintippen. Keine Info was dann passiert und was das kosten wird, das Wort Dialer taucht auch nicht auf. Lediglich der beruhigende Hinweis, dass ich nur den Anweisungen folgen muss. Laden wir den Dialer mal runter, und unterziehen ihn einer forensischen Analyse. Oh je, der Dialer ist ja wieder von einer anderen Firma, die wir aber schon kennen: GlobalNetcom, Geschäftsführer Syndikus. Die vermieten wohl auch Dialer? Steht gar nicht als Produkt auf der GlobalNetcom-Seite drauf, aber das Motto lautet ja auch “der Anbieter mit dem gewissen Etwas”. Irgendwie scheinen die eh das Wort “Dialer” zu meiden wie der Teufel das Weihwasser. Auch beim sendman-Dialer werden Kosten von 1,86 Euro pro Minute fällig. Raffiniert ist hier, dass man voll für die Zeit blecht, also nicht nur für die reine Download-Zeit des gewünschten Handy-Logos sondern auch die Zeit, die man sich durch die angebotenen 40.000 Logos durchblättert. So jetzt noch ein Blick auf die “Webmaster$$$-Seite. Die führt mich zum Sendman-Partnerprogramm, nur noch den Anmelde-Knopf drücken und — ich bin wieder beim GlobalNetcom-Anmeldefenster (ohne AGBs). Irgendwie dreh ich mich Kreis (und mir ist schon ganz schwindlig).

Aber was ich hier beschreibe ist von flüchtiger Natur. Wenn Sie dreimal hintereinander die Sendman-Seite besuchen sollten, wird sie vielleicht dreimal vollkommen unterschiedlich aussehen. Dafür sorgen sogenannte Vorschaltseiten. Konstant bleibt nur, dass jeglicher Klick zum Dialer-Download führt (auch wenn Sie den “Kontakt”-Knopf drücken), nur Impressum führt zum Impressum und Webmaster führt zum GlobalNetcom-Partnerprogramm.

Da gibts noch weitere Domains, auf die wir in dieser Reise nicht alle eingehen können. Bei www.smsfake.de (Consiliere/Syndikus) z.B. gabs früher mal den Spezialdienst, SMS-Mitteilungen mit gefälschten Absendern zu verschicken. Das ist nicht so ganz legal und jetzt verweist die Domain nur noch zur Sendman-Startseite, genau wie www.smsflash.de (Consiliere/Dümpelmann).

Nur so aus Neugierde klicke ich vom Sendman-Impressum zur Masta-D Mediadesign in Berlin, die machen das Webdesign für die Sendman-Seite. Das ist nun mal wirklich eine edle Seite! Webdesign professionell, beruhigende Klänge, anspruchsvolle Flash-Animation. Und Consiliere neben anderen grossen Namen in der Kundenliste. Da gibts dann noch einen Ableger von Masta, das ist www.pornodesign.de. Da werden ganz edle Sexseiten designed, Motto: “jajaja gibs mir!”. Und die haben eine richtig lange Referenzliste von Sexdesign-Projekten. Die kann ich zwar aus Zeitgründen nicht alle systematisch durchgehen, aber man kann Stichproben anschauen. Zum Beispiel www.sexstudio24.de. Die haben einen deutschsprachigen Inhalt, aber kein Impressum und keinen Jugendschutzbeauftragten. Dafür gibts einen Dialer und — Preisfrage — einen Webmaster-Knopf. Der führt — Preisfrage — zur Partnerprogramm-Anmeldungsseite der GlobalNetcom, Geschäftsführer Syndikus. Und der Dialer? Das ist der Sexstudio24-Dialer, © 2003 by GlobalNetcom, Geschäftsführer Syndikus. Betreiber von Sexstudio24.com ist die Maxasale Est. & Co. KG (nachfolgend kurz Maxasale). Maxasale ist schon fast ein Klischee: eine Liechtensteiner Firma mit Niederlassung in Zug in der Zentralschweiz. Wenn Sie nicht verstehen, warum diese Konstellation interessant ist, dann fragen Sie mal Ihren Steuerberater. Zwar mangelt es Maxasale an einer Telefonnummer, aber nicht an Arroganz: “Durch über 50 lukrative laufende Sites ohne Fehlschlag in den letzten Jahren sind wir zu der Überzeugung gelangt, dass wir uns unsere Kunden aussuchen können. Entscheiden wir uns, Sie als Kunden zu betreuen, führen wir Sie zum Erfolg oder verzichten auf Bezahlung.” Starke Worte — Maxasale merken wir uns auf alle Fälle mal.

Die Stichproben der pornodesign.de-Kunden mache ich nicht völlig blind. Schon Ende 2000 war ja bekannt geworden, dass Syndikus im Besitz der Domains “www.singels.at” und “www.single-treff24.de” war, zwei Vorschaltseiten die ohne eigenen Inhalt erst zu einer Hamburger Kontaktagentur und ab Dezember 2000 dann zur Seite www.sex24.tv des Gravenreuth-Mandanten M. weiterleiteten und darüber am Sexprovisions-System des Hardcore-Dienstes “inet-cash” teilnahmen. Damals belehrte Syndikus die Öffentlichkeit, dass er die Seiten nur treuhänderisch für einen Kunden gehalten habe und der Provider bei der Konnektierung geschlampt habe — er selber habe mit der Porno-Provisionierung nichts zu tun. Tatsächlich zogen die Domains wenig später auf zwei andere Inhaber um, deren Domain-Liste zwei Häufungen aufwies: “single” und “24″. Und diese Begriffe verwende ich als Leitfaden für die Stichproben bei Pornodesign.de.

So liefert uns Pornodesign.de noch mehrere Sexseiten, die direkt von Syndikus betrieben werden. Zum Beispiel www.boystudio24.de/.com. Diese Schwulen-Sexseite wird laut Impressum von Consiliere direkt betrieben, wenn auch hier Dümpelmann als Geschäftsführer (wer isses denn nun — beide?) und Admin-C genannt wird. “schwänze, junge gays, teengays, wichsengay, onanieren, wichsende schwänze, ejakulier, hardcorefisting, gangbang, cumshot und analhardcore” werden uns hier von Syndikus’ Firma versprochen, wie gehabt verbirgt sich hinter allen Schaltflächen aber nur der Dialer-Download (diesmal für den Boystudio24-Dialer), der direkt von der GlobalNetcom-Homepage erfolgt und 1,86 Euro die Minute verlangt. Auch der obligatorische Webmaster-Link fehlt nicht und führt wie erwartet zum Partnerprogramm von GlobalNetcom.

Eine Altersprüfung, wie sie auch für einfache pornografische Inhalte gesetzlich vorgeschrieben ist, habe ich jetzt irgendwie bei den vorgenannten Seiten noch nicht finden können und das hat mich erstaunt, denn Syndikus ist u.a. auch Jugendschutzbeauftragter der www.18start.de — eines Online-Dienstes, der kostenlose (!) Altersüberprüfung für jugendgefährdende Webangebote anbietet und zufälligerweise auch von der Kanzlei Gravenreuth rechtlich betreut wird. Das Problem hierbei ist, dass der angebotene Dienst lediglich die Ausweis-/Passnummer prüft und das ist nach Aussage von Jugendschützer Wolf-Dieter Ring nach geltendem Recht unzulässig [Focus 42/2003 S. 152], weil kinderleicht zu fälschen. Sollte die betreuende Kanzlei eigentlich wissen, aber die Webseite von 18start.de wurde scheint’s auch seit 2002 nicht mehr angefasst und die Gesetze haben sich ja erst vor kurzem geändert. 18start.de werden wir mal vormerken und in unserem Karibikurlaub (Teil 3) noch einmal besuchen. Es kann aber natürlich auch alles in Ordnung sein, vielleicht kommt die Altersprüfung ja erst unmittelbar bei der Einwahl? Unter Umständen befinden sich überhaupt keine jugendgefährdenden Inhalte hinter “hardcorefisting” und “analhardcore”. An diese Untiefe getraue ich mich nämlich auf unserer Reise nicht heran. Zu Recherchezwecken Syndikus-Dialer benutzen – das mag mein verzagtes Seefahrer-Herz nicht wagen. Aber so viel sei gerechterweise festgestellt: die Dialer, wenn einmal gestartet, zeigen die gesetzlich vorgeschriebenen Informationen (so vage wie es die Auslegung der Vorschriften eben zulässt) und man muss bis zur Verbindung noch zweimal “OK” klicken. Natürlich zielen die Dialer darauf ab, möglichst Unbefangene zur Einwahl zur verleiten (denn niemals finden Sie einen einfachen Satz wie “Mit der Eingabe von OK stellen Sie über einen kostenpflichtigen Dialer eine Verbindung mit dem Server von XXX her. Dabei fallen minütlich 1,86 Euro an Gebühren an, maximal 30 Euro pro Einwahl. Wollen Sie das wirklich?” – warum eigentlich nicht?), aber als einigermaßen aufgeweckter Internet-Anwender hat man eine reale Chance den Dialer zu vermeiden.

Interessanter und komplexer wirds bei www.kontaktstudio24.de/.com. Die Startseite zeigt einen Copyright-Vermerk der Consiliere. Auch die Domain ist auf Consiliere eingetragen, aber aufgemerkt: der Admin-C der .de-Domain und das Impressum lauten auf die Maxasale, unsere Liechtensteiner Firma mit Niederlassung im Steuerparadies Zug. Gehostet wird allerdings in Frankfurt. Ich denke, es ist nicht angebracht hierüber wilde Spekulationen abzulassen, der Leser möge seine eigenen Schlüsse ziehen. Natürlich gibts auch hier einen Dialer (Kontaktstudio24-Dialer). Der Dialer stammt von GlobalNetcom, im Dialer steht Maxasale als verantwortlich drin, der Vertragstext enthält aber noch Textbausteine von GlobalNetcom. Zu guter Letzt geht der Partnerprogramm-Link an die Konkurrenz von GlobalNetcom, nämlich zum Stardialer-Programm von Mainpean. Ein Mords-Kuddelmuddel. Ich frage mich, ob es EINEN Anwender gibt, der den Kontaktstudio24-Dialer freiwillig und bewußt nutzt und korrekt benennen kann, mit wem er dabei einen Vertrag geschlossen hat.

Haben Sie jetzt schon den Überblick über die Aktivitäten unseres umtriebigen und geschäftstüchtigen Anwalt verloren? Das wäre schade, denn mit diesem Ausflug in die bunte Welt der Sex-Dialer habe ich noch nicht einmal ein Viertel der mir bekannten Nebenerwerbsaktivitäten des Syndikus dargestellt und ich sehe sowieso nur die Spitze des Eisberges – die meisten Domains sind ja reine Zufallsfunde. Begleiten Sie mich daher im 2. Teil auf eine weitere Reise, in der ich Ihnen zeige, wie man wirksam Suchmaschinen zumüllt und dadurch Dialer an den Mann (und das Kind) bringt. Keine Angst, wir können uns nicht verirren, denn welche Abwege wir auch beschreiten, wir werden zuverlässig immer wieder im Heimathafen der uns nun schon so vertraut gewordenen GlobalNetcom landen. Halten Sie durch, im Dritten Teil unserer Syndikus-Exkursionen gibts zur Belohnung einen Segeltörn in die Karibik mit Tagesausritt auf einem Esel!

quelle und vollstaendiger Bericht : abzocknews.de

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In eigener Sache : Aenderung an den Filter Abo Links fuer Adblock plus !

Wer von uns die Filterlisten fuer Adblock plus abonniert hat, soll bitte diese loeschen, und neu abonnieren , dazu einfach ueber : produkte aus dem hause vampirboard schauen und dort Abonnieren, Die domain hat sich nun geandert fuer die direkten Filter Abo listen, daher bekommt man ansonsten ohne Anpassung keine Updates fuer die Filter listen 😉

Leider funktioniert auch die Umleitung nicht sonst haetten wir gerne eine Umleitung in die Filter geschrieben, aber was unser alte Provider da so von damals immer noch da versucht weiss niemand -.-, daher laufen alle Filkter nun auf dem Server wo auch der Blog laeuft.

Also Adblock Plus Filter : Filterliste abonnieren

MG Erweiterungsfilter ( Fuer Browser Games etc. )

Filterliste abonnieren

Malware_dialerdomains ( Schluss mit Malwaere und Abzock fallen!)

Filterliste abonnieren

Warnung fuer Malware_dialerdomains : Diese Liste sollte nicht mit Firefox 2 benutzt werden! Es wird nur in Firefox 3 ausreichend schnell verarbeitet, und selbst dann muss man eine Verzögerung von 3-4 Sekunden beim Start und Beenden des Browsers hinnehmen. Eine nennenswerte Verzögerung beim Browsen wird es dagegen nicht geben.

etc.

Danke fuer die Aufmerksamkeit und sorry fuer die Unannehmlichkeiten.

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Frontalangriff auf Filesharer

Millionenfach werden Filme und Musik illegal im Internet getauscht. Die Rechteinhaber drängen seit Jahren auf harte Strafen bis hin zum Netzentzug. Eine Gruppe von Industriestaaten plant jetzt internationale Abkommen – und den Einstieg in die Nutzerüberwachung.

Zwei, drei Klicks – und schon landet ein aktuelles Musikalbum auf dem heimischen Rechner. Millionenfach werden MP3-Dateien über das Internet ausgetauscht. Das illegale Angebot ist schnell, einfach und vor allem: kostenlos.

Seit mehr als einem Jahrzehnt geht das nun schon so, und bisher sind noch alle Versuche der Rechteinhaber gescheitert, den massenhaften Datentausch einzudämmen. Nur zu gerne würden sie zum Großschlag gegen Raubkopierer ausholen. Doch dazu brauchen sie die Hilfe der Internet-Provider, die ihre Kunden überwachen und gegebenenfalls sperren sollen. Das lehnen die Provider ab.

quelle und voller Bericht : spiegel.de

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